Etwa 2500 Menschen demonstrierten am heutigen 1. Mai unter dem Motto „Zusammen die kapitalistische Ruine zum Einsturz bringen – für die soziale Revolution“ auf der revolutionären 1. Mai-Demo in Nürnberg. Die Demonstration ist eine Initiative der organisierte autonomie (OA) und wird von einem Bündnis veranstaltet, dem sich dieses Jahr 25 Gruppen, Initiativen und Organisationen aus dem Raum Nürnberg angeschlossen hatten.
Wie in den vergangenen Jahren hatte die Polizei ein enormes Polizeiaufgebot entlang der Demonstrationsroute postiert. Seitenstraßen in der Innenstadt wurden mit Sonderkommandos abgeriegelt. Wie im Letzten Jahr wurde das Kontrollverhalten der Polizeieinheiten am Auftakt der Demonstration von BeobachterInnen, auch mit Videokameras, dokumentiert. Außerdem gingen die DemonstrationsteilnehmerInnen in größeren Gruppen zum Auftaktplatz. (Video zum letzten Jahr). Anders als in den Vergangenheit hielten sich die Polizeikräfte diesmal mit Vorkontrollen zurück, was von den VeranstalterInnen als Erfolg der Beobachtung gewertet wird. Vor zwei Jahren hatte die Polizei noch versucht, systematisch nahezu alle TeilnehmerInnen zu durchsuchen und deren Personalien zu kontrollieren. Auch ansonsten kam es laut Polizeibericht lediglich zu einer vorläufigen Festnahme. (Stand 16:15 Uhr)
Nach dem Auftakt zogen die DemonstrantInnen über die Innenstadt zum Mahnmal für die Opfer des NSU, wo kritische Redebeiträge zur staatlichen Unterstützung von Nazis gehalten wurden. Die Demonstration setzte daraufhin ihren Weg kämpferisch und mit selbstgewählten Demonstrationsmitteln fort. Eine weitere Zwischenkundgebung wurde an der Flüchtlingsunterkunft in der Kohlenhofstraße abgehalten, wo die BewohnerInnen der Unterkunft von der Demonstration begrüßt wurden und in teilweise mehrsprachigen Redebeiträgen auf die Situation von Flüchtlingen in der BRD aufmerksam gemacht wurde.
Die inzwischen traditionelle revolutionäre 1.Mai-Demonstration Nürnberg existiert seit 1992 als eigenständiger Ausdruck antikapitalistischer Gruppen und Organisationen am 1. Mai, dem Kampftag der internationalen ArbeiterInnenbewegung und anderer emanzipatorischer Bewegungen. Die von der organisierte autonomie (OA) und dem revolutionären 1. Mai-Bündnis vorbereitete Demonstration soll Menschen aus Bayern/Süddeutschland die Möglichkeit geben, ihre eigenen linken Inhalte auf die Straße zu tragen und trägt dazu bei, gemeinsam für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung einzutreten.
Nach der Demonstration feiern nun (Stand: 17:23 Uhr), seit etwa 14:00 Uhr mehrere Tausend Menschen bei gutem Wetter auf dem Internationalistischen Straßenfest in Gostenhof zu Live-Musik in fröhlicher Atmosphäre den revolutionären 1. Mai.
Die organisierte autonomie (OA) zieht als vorläufiges Fazit, dass der revolutionäre 1. Mai mittlerweile einer der wichtigsten Bezugspunkte in der Region für GegnerInnen der herrschenden Verhältnisse geworden ist. Mit der Re-etablierung des 1. Mai als kämpferischen und revolutionären Aktionstag nicht nur in Nürnberg verbinden wir wir die Hoffnung auf viele erfolgreiche Kämpfe im Alltag.
Erstveröffentlichung auf de.indymedia.org
Ein Kommentar
1. Mit Spaß und guter Laune&hellip | 4. Mai 2013 um 13:21 Uhr
[…] Doch es gibt noch eine zweite revolutionäre Demonstration in Nürnberg. Seit nunmehr über 20 Jahren fordert die Organisierte Autonomie (OA) die Menschen dazu auf, auf die Straße zu gehen und gegen das kapitalistische Regime Flagge zu zeigen. Ihr diesjähriges Motto lautet „Zusammen die kapitalistische Ruine zum Einsturz bringen – für soziale Revolution“. Mit der traditionellen Einstellung des DGB hat dies nichts zu tun. Die OA wollen sich nicht mehr mit den kapitalistischen Strukturen hierzulande arrangieren. So demonstrieren sie gegen die Herrschaft von Minderheiten, die die Mehrheit ausbeuten und durch Repressionen, sei es die Abmahnung im Job, der Verweis in der Schule oder die steigenden Preise der öffentlichen Verkehrsmittel die Bürger in ihre Schranken verweisen. Mehr dazu findet ihr unter „25.000 Menschen auf der revolutionären 1.Mai in Nürnberg“. […]